, Pascal Lerch
Bikewoche Toscana
Nachdem Mitte Mai 2021 die Einreisebestimmungen nach Italien gelockert wurden, trafen sich am 5. Juni 2021 um 06.30 Uhr fünf trailhunrige Biker um die rund 700 km Weg unter die noch motorisierten Räder zu nehmen. Mit einem negativen Coronatest im Gepäck ging’s los in Richtung Toskana. Erwartungsgemäss war die italienische Zollbehörde noch im Homeoffice - anders ist es nicht zu erklären, weshalb der Zoll in Como einsam und verlassen erschien und wir ungehindert nach Italien einreisen konnten.
Ein paar Stunden und einen kleinen Stau später trafen wir dann im Verlaufe des Nachmittages in unserer Location dem „Massa Vecchia“ ein und bezogen unsere Zimmer. Beim ersten toskanischen Bier besprachen mir unserm Guide Peter auch schon das geplante Wochenprogramm.
Den Rest der perfekten Bikewoche (gilt für Wetter, Trails, Essen und Stimmung) kann man in zwei Worte zusammenfassen: EINFACH GENIAL!!!
Ob flowige Trails in den zarten Hügeln der Maremma oder die schier endlosen Schotterpisten durch Zypressen-Alleen oder die ruppigen und technisch anspruchsvollen Trail im Montioni-Nationalpark oder am Monte Arsenti, welche Material und Piloten alles abverlangten - am Abend sassen jeweils zufriedene, wenn auch müde Gesichter am Abendtisch. Inbesondere die Uphills verlangten uns technisch wie auch untergrundtechnisch einiges ab, und waren im Vergleich zu unseren Anstiegen doch sehr fordernd und „strenge“ Höhenmeter. Übrigens hatten wir am ersten Tag drei Plattfüsse (wovon zwei beim selben Biker) und gefühltes 10x Nachpumpen bei einem Tubeless-Schleicher. Hinzu kamen in Rest der Woche noch weitere drei Platten - angesichts des Terrains und der Fahrstile ganz okay. Übrigens: der „Hans Dampf“ von Schwalbe mit Tubeless inkl. Nudel und 1.2 bar hat sich als perkekte Bereifung erwiesen - 1x am Sonntag gepumpt und die ganze Woche ohne Zwischenfälle gefahren :-).
Die meisten Trails haben übrigens einen Namen - hier eine kleine Auswahl, der doch kreativen Pisten, die wir gefahren sind: Spaghetti (Uphill - gefühlte 100 Spitzkehren), Jail-Trail, El Nino, Santa Cruz, Sex Uphill (…oben angekommen denkst Du an alles andere, weil so steil…), Castel Diruto, Scopine, Insoglio, Benedetto, Picci’s Whoop, und, und, und…
Ein Höhepunkt war sicher der Besuch des Weingutes „Morisfarms“ mit typisch toskanischer Verkostung - natürlich inkl. Wein, welche unser Guide Peter in die Tagestour im Montioni eingebaut hatte - es versteht sich von selber, dass wir auf dem Rückweg dann die „Direttissima“ ohne grosse Trails wählten.
Num zum Spruch der Woche: wie es sich in einer Männerrunde gehört und wurde viel gewitzelt und gelacht - doch ein Spruch eines Teilnehmers hat unangefochten die Goldmedaille gewonnen:
„DIN GÖPPEL LOTTERET!!!“
…an sich nichts spektakuläres, doch man muss wissen, dass sich diese Aussage auf das Bike des Guides bezog, welcher nur italienisch bzw. englisch sprach und nach einem Uphill bemerkte, dass sein Hinterrad aufgrund des sehr stark beanspruchten Lagers nicht ganz satt eingespannt war. Ihr könnt Euch vorstellen, dass wir die Fragezeichen in seinen Augen durch die dunkel getönte Sonnenbrille sehen konnten. Der Spassfaktor gipfelte dann darin, dass besagter Teilnehmer dann etwas im später im Tourverlauf meinte, der Guide habe sehr wohl verstanden, was er gemeint hätte… :-) :-) :-)
Nach sechs Touren, einigen Platten und ausser eine geschürften Knie Gott sei Dank unfallfrei, machten wir uns mit tollen Erinnerungen an Landschaft und Trails auf die Heimreise zurück in die Schweiz.
Herzlichen Dank an Roli Hofer, Dominik Lehner, Armin Gemperle und Röbi Koch - dass Ihr mir vertraut und mich begleitet habt! Ich glaube Ihr versteht mich nun, wenn ich am Anfang gesagt habe: ACHTUNG - ABSOLUTES SUCHTPOTENZIAL!!!
aus der Fernreiseabteilung
Pascal L.